Julian Gaviria

HPP Architekten
Head of Sustainable Transformation bei HPP Architekten / M.Sc. Architekt / DGNB Auditor / DGNB ESG-Manager
&
Experte für nachhaltige Transformation und Ressourceneffizienz

Was hat dich überzeugt, Teil des hej.build Architekturbeirats zu werden?

Wir müssen zusammenarbeiten, um den nachhaltigen Wandel im Bausektor zu beschleunigen. Ich freue mich auf eine konstruktive Arbeit, die dazu beitragen kann, unsere gebaute Umwelt auf nachhaltige Weise zu verändern.

Was beschäftigt dich in Bezug auf Architektur, Innenarchitektur oder auch Bauprodukte im Augenblick am meisten?

Was mir am meisten am Herzen liegt, ist, immer eine ganzheitliche Vision von Projekten zu haben. Vor allem, dass die Entwurfsprozesse die Grundsätze der Energieeffizienz, der Ressourceneffizienz, der CO2-Reduzierung beim Bau, der Kreislaufwirtschaft, des menschlichen Wohlbefindens und der Integration der Natur in die Projekte berücksichtigen.

Was ist für dich – in wenigen Worten – gute Architektur/Innenarchitektur?

Eine schwierige Frage, die sich nicht in ein paar Sätzen beantworten lässt:

Für mich ist ein architektonisches Werk dann gut, wenn das Gebäude dem Klima und der Umgebung angepasst ist, klar in Funktion und Form, flexibel und multifunktional ist, energieeffizient, ressourcenschonend, mit langlebigen und hochwertigen Bauteilen und Materialien gebaut ist, deren Verbindungen kreislauffähig sind, und nicht zuletzt reich an »dritten Orten«, an denen sich Menschen spontan aufhalten wollen. Architektur sollte bei ihren Nutzer:innen Gefühle wecken.

Gibt es ein aktuelles Highlight- oder ein All-Time-Favorite-Projekt, von dem du uns etwas berichten magst?

Im Moment fallen mir zwei Projekte ein, die zeigen, wie Gebäude zu einem nachhaltigen Wandel beitragen können:

Das Drei-Scheiben-Haus von HPP Architekten: Mit einem sehr effizienten Grundriss sind die Funktionen leicht zu integrieren, die Struktur ist so gut durchdacht, dass sich das Gebäude an mehrere Generationen angepasst hat. Die Materialien sind von hoher Qualität und langlebig. Das Gebäude ist seit den 1960er Jahren eine Ikone in Düsseldorf und ein Beispiel für die Kreislaufwirtschaft im Bausektor.

The Cradle von HPP Architekten ist auch ein Projekt, bei dem die Gesundheit der Menschen von Anfang an im Vordergrund stand. Dies und die Demontierbarkeit der Gebäudeteile machen das Projekt zu einem Pilotprojekt der neuen Ära der Architektur. Darüber hinaus haben die hochwertigen und natürlichen Materialien den CO2-Fußabdruck der grauen Energie im Vergleich zur konventionellen Bauweise verbessert. Die Gebäudehülle ist multifunktional, optimiert, um die Energieeffizienz konstruktiv zu verbessern, und bietet in den Zwischenräumen Platz für spontane Begegnungen von Menschen. Auch die Form der Fassade verleiht dem Gebäude eine klare Identität.

Porträt von Julian Gaviria, Head of Sustainable Transformation bei HPP Architekten. Er trägt einen dunklen Blazer und einen grauen Rollkragenpullover, lächelt in die Kamera und hat dunkles, leicht gewelltes Haar. Der Hintergrund ist hell, was den Fokus auf seine Person lenkt.
Foto: Chris Rausch